ADHS und soziale Beziehungen im Erwachsenenalter können eine Herausforderung sein, insbesondere wenn es um den Aufbau und die Pflege von Freundschaften geht.
ADHS, kurz für für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung, ist eine neurobiologische Störung, die die Fähigkeit zur Konzentration, emotionalen Kontrolle und Organisation beeinträchtigt.
In diesem Artikel werden wir untersuchen, wie ADHS soziale Dynamiken negativ beeinflussen und Freundschaften untergraben kann, indem wir die verschiedenen Wege aufzeigen, wie ADHS-Symptome soziale Interaktionen beeinflussen und zu Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen führen können.
ADHS und soziale Beziehungen in der Kindheit
ADHS kann bereits in der Kindheit soziale Beziehungen und Freundschaften beeinflussen. Soziale Interaktionsfähigkeiten werden durch Beobachtung erlernt. Kinder lernen, wie man sich verhält, reagiert und mit anderen interagiert, indem sie ihre Eltern beobachten und nachahmen. Für Kinder mit ADHS wird dieses Lernen beeinträchtigt, weil sie Schwierigkeiten damit haben, konzentriert zu bleiben. Dadurch können Probleme entstehen, an sozialen Interaktionen teilzunehmen und die Emotionen anderer zu verstehen.
Wie sich ADHS auf Freundschaften im Erwachsenenalter auswirkt
Freundschaften im Erwachsenenalter sind von großer Bedeutung. Während das Erwachsenenleben eine Reihe von Verantwortungen und Herausforderungen mit sich bringen kann, bleibt Freundschaft ein grundlegender Pfeiler für das emotionale und psychische Wohlbefinden. Aber Freundschaften im Erwachsenenalter zu schließen ist nicht so einfach. Mit zunehmenden Verantwortungen und Verpflichtungen können Zeit und Energie für den Aufbau und die Pflege neuer Beziehungen begrenzt sein. Hier sind einige der ADHS-Symptome und wie diese sich auf Freundschaften im Erwachsenenalter auswirken:
- Schwierigkeiten bei der Konzentration mit ADHS: Menschen mit ADHS können Schwierigkeiten haben, sich während Gesprächen oder Aktivitäten mit Freund/-innen zu konzentrieren. Sie können abgelenkt oder desinteressiert wirken, was dazu führen kann, dass sich Freund/-innen vernachlässigt oder weniger geschätzt fühlen.
- Impulsivität bei ADHS: Impulsivität ist bei Menschen mit ADHS häufig. Sie können Dinge sagen oder tun, ohne über die Konsequenzen nachzudenken, was zu Konflikten oder Missverständnissen mit Freund/-innen führen kann.
- Desorganisation: ADHS kann zu Desorganisation und Vergesslichkeit führen. Zum Beispiel könnte eine Person mit ADHS vergessen, Pläne mit eine/-r Freund/-in zu bestätigen oder Verpflichtungen einzuhalten, was Frustration und Enttäuschung verursachen und sich so negativ auf die Freundschaft auswirken kann.
- Schwierigkeiten beim Aufrechterhalten von Beziehungen: Menschen mit ADHS können aufgrund von Kommunikationsproblemen und einem erschwerten Umgang mit Emotionen Schwierigkeiten haben, langfristige soziale Beziehungen aufrechtzuerhalten. Sie können von Freund-/innen als unzuverlässig oder unvorhersehbar angesehen werden.
- Reizbarkeit und emotionale Sensibilität bei ADHS: Einige Menschen mit ADHS können empfindlicher auf Kritik oder negative Reaktionen anderer reagieren. Dies kann zu häufigen Konflikten oder sozialer Isolation führen, wenn es nicht angemessen gehandhabt wird.
- Schwierigkeiten, ungeschriebene soziale Regeln zu befolgen: Menschen mit ADHS könnten Schwierigkeiten haben, die subtilen Nuancen sozialer Interaktionen zu erfassen, wie zum Beispiel die Abwechslung bei Gesprächsbeiträgen oder ungeschriebene Verhaltensnormen. Dies kann Spannungen oder Missverständnisse in Beziehungen verursachen.
Um mehr über die Symptome von ADHS zu erfahren, empfehlen wir den Artikel „Was sind die Symptome von ADHS?“ von GAM Medical zu lesen.
Es ist wichtig, zu betonen, dass ADHS und soziale Beziehungen nicht immer problematisch sein müssen. Das Bewusstsein für diese Herausforderungen und eine offene Kommunikation können dazu beitragen, die negativen Auswirkungen von ADHS auf Freundschaften zu mildern. Zudem können ADHS-Therapie und Unterstützung hilfreich sein, um Strategien zum Umgang mit ADHS zu erlernen und soziale Fähigkeiten zu verbessern.
Wie man Freundschaften im Erwachsenenalter schließt, wenn man ADHS hat
Freundschaften im Erwachsenenalter zu schließen kann schwierig erscheinen, wenn man ADHS hat, aber es ist durchaus möglich. Hier sind einige Tipps, die nützlich sein könnten:
- Verstehe dich selbst: Zuerst ist es wichtig, dich selbst, deine Bedürfnisse und Fähigkeiten zu verstehen. Kenne deine Stärken und Schwächen im Zusammenhang mit ADHS und gehe achtsam und freundlich mit dir um.
- Besuche Selbsthilfegruppen: Schließe dich Selbsthilfegruppen für Erwachsene mit ADHS an. Diese Gruppen können dir eine sichere Umgebung bieten, in der du Erfahrungen teilen, Ratschläge erhalten und Menschen treffen kannst, welche die Herausforderungen, denen du gegenüberstehst, verstehen.
- Wähle Aktivitäten, die dich begeistern: Nimm an Aktivitäten teil, die dich begeistern und interessieren, finde neue Sportarten oder Hobbys. Du könntest Menschen mit ähnlichen Interessen treffen, was das Knüpfen von Bindungen erleichtern kann.
- Entwickle deine sozialen Fähigkeiten: Arbeite an deinen sozialen Fähigkeiten, wie aktivem Zuhören, nonverbaler Kommunikation und dem Umgang mit Emotionen. Diese Fähigkeiten können dir helfen, bedeutungsvolle soziale Beziehungen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Ein guter Weg zur Verbesserung kann sein, zu beobachten, wie andere Menschen miteinander interagieren, auf Körpersprache zu achten oder eine/-n vertrauenswürdige/-n Freund/-in zu bitten, mit dir gemeinsam herauszufinden, woran du arbeiten kannst.
- Sei authentisch: Sei du selbst, wenn du neue Leute triffst. Authentisch zu sein, ermöglicht es dir, Menschen anzuziehen, die deine Persönlichkeit schätzen. Versuche, selbstbewusst unnd offen mit deinen ADHS-Symptomen umzugehen, da dies auch anderen helfen kann, dich besser zu verstehen.
- Nutze das Internet: Nutze das Internet zu deinem Vorteil. Du findest zum Beispiel auf dem Online-Blog von GAM Medical viele Anregungen und Tipps, um mit ADHS besser zu leben.
- Verstehe deine Herausforderungen und Bedürfnisse: Sei dir deiner Herausforderungen im Zusammenhang mit ADHS und sozialen Beziehungen bewusst, wie zum Beispiel Schwierigkeiten bei der Aufmerksamkeit oder Organisation. Kommuniziere offen mit den Menschen, die du triffst, über deine Bedürfnisse und die Strategien, die du zur Bewältigung von ADHS anwendest.
- Halte Kontakt: Sobald du neue Freundschaften geschlossen hast, versuche, regelmäßig in Kontakt zu treten. Schicke eine Nachricht, rufe an oder organisiere Treffen, um Zeit miteinander zu verbringen.
Es ist immer wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Knüpfen neuer Freundschaften im Erwachsenenalter Zeit und Mühe erfordert. Daher ist Geduld das Schlüsselwort. Man sollte immer weiter versuchen, sich auf neue soziale Gelegenheiten einzulassen und offen zu sein.
Die Unterstützung von GAM Medical hilft bei Freundschaften!
Neue Freundschaften im Erwachsenenalter zu schließen, kann schwierig sein, jedoch darf man nicht vergessen, dass es einfacher sein kann, wenn man diagnostische Interviews und Verhaltensbeobachtungen nutzt. Diese ermöglichen den ADHS-Expert/-innen von GAM Medical, die Situaiton gründlich zu bewerten und eine nicht nur präzise, sondern auch personalisierte und individuelle ADHS-Diagnose zu stellen. Die ADHS-Diagnose ermöglicht es, die Herausforderungen und sich selbst vollständig zu verstehen und ebnet den Weg zur Identifizierung gezielter Strategien, die das allgemeine Wohlbefinden in deinem Leben fördern.
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